Aktivitäten 2003 - 2010

Hier finden Sie die Aktivitäten der Sängereinheit in den Jahren 2003 - 2010:

 

 


2010


Konzert vom 24.04.2010

Sänger nahmen das Publikum mit an Bord

Eine Weltreise muss nicht teuer sein. Sie kostet nur ein paar Euro, wenn man beim MGV Sängereinheit an Bord geht. "Bei uns sind sie auf dem richtigen Dampfer", verkündet der Vorsitzende Uwe Ebner samt Kapitänsmütze zum Auftakt des Konzertes in der Festhalle. Zuvor stand für die rund 80 Sänger des Chores unter der Regie von Wolfgang Tropf noch ein kurzes Einsingen im Freien auf dem Programm.

Angesichts der frühlingshaften Temperaturen hätte die musikalische Weltreise auch eine Open-Air Veranstaltung werden können. Doch so etwas lässt sich für Ende April nun mal nicht planen. Stattdessen füllt sich der Saal, der für 420 Gäste bestuhlt ist, schon ab 18.00 Uhr. Gute Plätze sind begehrt.

"Entspannen, zurücklehnen, genießen" lautet die Anweisung des Kapitäns. Mit dem Lied "Alt Heidelberg du feine" legt der Chor ab und schippert Richtung "Loreley". Das Lied zur Sage von der "Blondine", die auf einem Felsen am Rhein ihr goldenes Haar kämmt, stammt aus der Feder von Friedrich Silcher.
Es folgt die Überfahrt nach England samt Seemannslied in dem Sturm, Regen, Wolken und Wind vorkommen sowie die deutsche Version von "Morning has broken". Kaum sind die eher melancholischen Klänge verhallt, wird's mit "Wo die Liebe hinfällt" richtig lustig. Ein kleiner dicker Mann trifft auf eine große dünne Frau. Obwohl die beiden so gar nicht zueinander zu passen scheinen, gibt es für sie am Ende ein Happyend. Das Publikum ist begeistert von dem heiter-beschwingten Stück.
Flugs steuert das Schiff der Sängereinheit nun Nord- und Südamerika an. Also sind südamerikanische Rhythmen, Spirituals und Swing das Thema.
In seiner Rolle als Kapitän (beziehungsweise Moderator und Reiseleiter) muss Uwe Ebner flink agieren, schafft es aber geradezu spielerisch das Publikum über das jeweilige Land zu informieren und danach wieder im Chor mitzusingen.
"Wir haben nun den äußersten Punkt unserer Reise erreicht", verkündet Ebner und lässt das Publikum quasi nach der Ankunft in Japan beziehungsweise nach dem Titel "Lotosblüte" an Land gehen.
Dies aber nur für eine 20-minütige Pause. Danach folgt der Flug von Tokio nach Kapstadt. Nein, es gibt kein neues Flugverbot infolge eines Vulkanausbruchs. Das war nur ein Scherz des Moderators.
Stattdessen steht in dem Titel "Siyahamba" Musik aus Südafrika auf dem Programm. Und schon findet sich das Publikum in Spanien wieder und musikalisch in der "Arena von Saragossa". Jetzt noch ein kurzer Zwischenstopp in Italien. Das "Chianti-Lied" kommt immer gut an. Erst recht wenn da drei Tenöre mitmischen. In diesem Fall Hans-Peter Wolf, Wolfgang Mengesdorf und Gerhard Richter, begleitet von Wolfgang Tropf am Klavier und Jürgen Herb am Schlagzeug. An anderer Stelle sorgte Fabian Ebner für die Gitarrenbegleitung.
Zurück in Deutschland gab's für die Gäste ein Gedicht vom Moderator. Die Botschaft: Es muss nicht immer Ausland sein, auch in der Heimat ist es schön.

Nach dem Konzert war für Essen und Trinken gesorgt. Uwe Ebner: "Der Kater am nächsten Tag ist keiner, sondern nur ein "Jetlag"! Klar, nach solch einer musikalischen Reise um die Welt durch mehrere Zeitzonen.

(der RNZ vom 29.04.10 entnommen)

 


 2009


 1. Nusslocher Almauftrieb - "Mit der Sängereinheit steil bergauf" oder  "Auf der Alm, da gibt's koa Sünd', 
……. weil die Männer müde sind!"

Davon war jedoch keine Rede, als sich 30 Senner und Sennerinnen samt ihren Rindviechern topfit auf zum "1. Nusslocher Almauftrieb" machten, denn:

Jedes Jahr im Frühjahr - am Fastnachtsdienstag - wird es Zeit für das Vieh die heimischen Wiesen zu verlassen.

Die Bauern, Knechte und Mägde mit ihren begnadeten Körpern und mit viel "Holz vor der Hütt'n" traten den beschwerlichen Weg durch die Gassen Nusslochs an und trieben ihre Rinder auf die Alm.

Dass solch ein Auftrieb mühsam und gefährlich ist, mussten die Hirten und ihre Kühe rasch feststellen. An allen Ecken lauerten Verlockungen (in flüssiger Form), denen man jedoch mehr oder weniger erfolgreich zu widerstehen verstand.

Das Wetter war hart. Die Sonne hatte in diesem Jahr noch nicht ihre volle Kraft entfaltet und Hagel - in Form von Bonbons und Popcorn - ging auf die Menschen im Tal hernieder.

Glücklicherweise bezahlte kein Hirte diesen Auftrieb mit seinem Leben. Denn ein falscher Schritt auf der himmelwärts zeigenden Treppe des Motivwagens hätte den glatten Tod bedeutet.

Auch kam keines der wertvollen Tiere abhanden oder verirrte sich gar im Getümmel. 
Kein Wunder, denn, band man früher den Kühen Glocken um, um sie nicht zu verlieren, so beschallt man heute die Viehtransporter mit Stimmungsmusik, damit die Rinder ihrerseits einen Anhaltspunkt haben und immer wieder zu ihrer Herde zurückfinden.

"Oben" beim Rambazamba der Kleintierzüchter angekommen fand das Vieh reichlich Futter auf den saftigen Wiesen. Die Bergbauern und ihre Mägde stärkten sich hingegen mit einem kräftigen Vesper.

Kurz gesagt: Die Rindviecher (ob 4- oder 2-Beiner) waren glücklich und froh!

Nach längerem Halt ließ man das Vieh alleine zurück und machte sich auf den Weg ins Tal.
(Das erklärt, auch warum seit 14 Tagen 10 Sänger in den Chorproben fehlen. Aber im Herbst - nach dem Almabtrieb - sind sie bestimmt wieder da!)

Dann geht's mit der "Sängereinheit" wieder steil bergauf!

U. E.

 


 Winterfeier 2009

 


2008


Gottesdienst am 18. Dezember 2008

 


Tagesbestleistung und 1. Klassenpreis beim Volksliederwertungssingen in Rauenberg am 06. Juli 2008 

 


Hexen und Sänger feierten auf der Bühne Walpurgisnacht

Wetten, dass Jogi Löw nur zu gerne wenigstens über einen Bruchteil jener magischen Kräfte verfügt hätte, mit der "Die kleine Hexe" von der Theater- und Musik AG der Lindenschule die vollbesetzte Festhalle verzauberte. Dann wäre mit einem kräftigen "Hexhex!" abends ruck, zuck ein echter Torjäger auf dem Spielfeld gestanden. Hätte dann noch dazu die Nationalelf so gekonnt im "Rhythmus der Zeit" aufgespielt wie die Mannen des MGV Sängereinheit 1875 sangen, wäre Spanien einhundertprozentig als Verlierer vom Platz gegangen.

So aber mussten sich die Gäste des Gemeinschaftskonzertes von musischer Schul AG und modernem Männerchor mit nur einem sonntägliche Erfolgserlebnis begnügen. Denn ein Hit war der gemeinsame Auftritt von 46 Buben und Mädchen der Jahrgangsstufe zwei bis vier und den 85 gestandenen Sängern andererseits allemal.

Der größte Wunsch der "kleinen Hexe" ist es, einmal mit ihrem Besen auf dem Blocksberg herumfliegen zu dürfen. Das wollen die alten Hexen nicht gestatten, die kleine Hexe schleicht sich trotzdem zur Walpurgisnacht. Als sie entdeckt wird, verbrennen die alten, fiesen Hexen zur Strafe ihren Besen. Ein Jahr später erfüllt sich ihr sehnlichster Wunsch.

Gleich zum Auftakt glänzte die "Sängereinheit" unter der Leitung von Wolfgang Tropf mit vier bravourös gemeisterten und höchst harmonisch gestalteten Liedern, darunter das bereits erwähnte ‚"Rhythmus der Zeit". Wobei sich die Solisten ihren Sonderapplaus mehr als redlich verdient hatten.

Zu diesen zählte auch Uwe Ebner, der obendrein die Lieder ansagte, zuweilen in trefflichen Reimen. Im Programmteil der "Sängereinheit" geriet seine Moderation sogar zu einer das Publikum einbeziehenden Mitmachaktion, denn dieses durfte zuerst Verszeilen vollenden und sich dann nach Plastikfußbällen strecken, die der Chor in die Halle pfefferte.

Prima Stimmung überall und kein Wunder, dass zum Konzertabschluss Klein und Groß melodisch gemeinsam "Über den Wolken" von Reinhard Mey schwebten. Danach schien das Klatschen gar nicht mehr enden zu wollen und es galt natürlich nicht nur der famosen "Sängereinheit" und dem Schlagzeuger Jürgen Herb. Auch den rundum überzeugenden Lindenschülern war es gewidmet.

Melanie Kronz war für die Zusammenstellung der Musik verantwortlich. Kirsten Wilfing-Ziegler führte die Regie. Die Aufführung von "Die kleine Hexe" zwischen den Auftritten der "Sängereinheit" entpuppte sich zwar als gar nicht so "frei nach Otto Preußler", sondern hielt sich ziemlich genau an den Inhalt des von diesem verfassten Kinderbuchklassikers aus dem Jahr 1957.

Alles, wie Schulleiterin Beate German betonte, was auf und neben der Bühne zu sehen und zu hören war und aus dem Repertoire des AG stammte, war angesichts der fabelhaften Kulissen und Kostüme sowie den mitreißenden Songs mehr als beeindruckend.

Hätte die "kleine Hexe" auch noch ihren Zauberstab rechtzeitig an den Bundestrainer übergeben, wäre dieser Endspielsonntag nicht mehr zu toppen gewesen.

 


 Es ist (manchmal) doch alles Gold, was glänzt!

Nach der großen Oscarpreisverleihung 2008, deren Ausrichter die "Sängereinheit" war, bewiesen die Goldkehlchen einmal mehr, dass sie auch auf nichtsägerischem Terrain durchaus bestehen können.

Die begehrten Filmtrophäen, die vor Wochen ausnahmslos an die Solisten und Gruppen der "Sängereinheit" gingen, verselbständigten sich und so zogen 40 goldische Buwe un Mädlin durch die Straßen Nussloch.
Nach dem "Oscar-Regen" - oder besser gesagt dem "Oscar Hagel" - bei der diesjährigen Winterfeier war klar, dass ein bisschen Wasser vom Himmel den Goldjungs nichts anhaben konnte. Gut angezogen - einige sahen eher aus wie Goldhamster - trat man an und hoffte auf Wetterbesserung.
Trotz heißem Flehen blieb der goldene Sonnenschein letztendlich doch aus, aber Petrus hatte ein Einsehen und drehte für drei Stunden wenigstens den Wasserhahn zu.

Kein Silber im Blick, aber dafür Gold im Haar! Das hatten die Goldischen von der "Sängereinheit" und versorgten mit vollen Händen die am Wegesrand lauernde Narrenschar mit Gutsel und Goldbären.
Goldes wert war auch der Umzugswagen, der den Kindern und den Blondinen optimale Wurfpositionen bot, um die süßen Geschosse perfekt ins Ziel zu bringen.

Weiter war darauf genügend Stauraum, um diverse Getränke - vom Apfelschorle bis hin zu "Welde Gold" - zu deponieren, die man, obwohl rundum alles bereits nass war, wahrlich nötig hatte.
Bombenstimmung kam schon auf den ersten Metern auf, da erstmals Musik "an Bord" war. Der DJ bewies bei seiner Liedauswahl ein goldenes Händchen und so wurde gesungen und getanzt was das Zeug hielt.

Nach 2 Stunden war die goldene Zeit vorüber und man begab sich zum Kehraus in die Kleintierzüchterhalle.
Glänzend aufgelegt fand die diesjährige Kampagne dort ihren krönenden Abschluss.

 


 Winterfeier 2008


 2007


Die Sängereinheit bei der Eröffnungsfeier der EM der Junioren Reiter 

 


Die Sängereinheit sorgte auch beim 'Singenden Schloß' für gute Stimmung

 


 Klimawandel - Safari auch in Nußloch oder "Wer Umweltprobleme nicht ernst nimmt, ist selbst eines!"


Die "Sängereinheit" - immer am Puls der Zeit - hatte auch in diesem Jahr ein aktuelles Thema aufgegriffen und zum Inhalt ihrer Fastnachtskampagne gemacht. 
Man stelle sich vor: Großwildjäger durchkämmen die Nußlocher Gemarkung. Jeeps donnern bei 40 Grad im Schatten über die Maisbacher Wiese. Zebras und Löwen siedeln sich auf der Bockwiese an. Palmen haben die heimischen Bäume verdrängt.
Dieses Szenario brachte die Sänger auf den Plan, schwarz geschminkt und mit Baströckchen bekleidet, afrikanisches Lokalkolorit zu zaubern.
Mit Kind und Kegel war man als Farbiger, Großwildjäger, Krokodil oder Löwe mit von der Partie und erntete viel Applaus.
Ein als Safariwagen umgestalteter LKW schlängelte sich im "Zebra-Design" und einem Hirschgeweih auf dem Kühlergrill durch die Straßen Nußlochs und brachte mit seinem Palmen-Biergarten "auf dem Rücken" die Sache auf den Punkt.
Die zahlreichen Besucher konnten sich im Laufe des Umzuges selbst einen Eindruck verschaffen, was es bedeuten würde, wenn einem beim sonntäglichen Spaziergang im Nußlocher Wald plötzlich Geschosse um die Ohren fliegen und man von wilden Tieren bedroht werden würde.
Natürlich schossen unsere Großwildjäger nur mit Bonbons und die Löwen entpuppten sich als zahme Kätzchen, so dass unter'm Strich keine größeren Verluste zu beklagen waren und man herzhaft lachen konnte.
Nach 2 Stunden fand die diesjährige "Nussloch-Safari" bei "Ramba Zamba" in der Kleintierzüchterhalle ein ausgelassenes Ende.

An der Stelle ein Dankeschön an alle, die wieder mitgemacht haben und eindrucksvoll gezeigt haben, dass Umweltveränderungen bei der "Sängereinheit" noch nicht zu spüren sind, denn:

"Das Klima im Chor ist immer noch super!"

U. E.

 


2006


Traditionschor hob ab zu neuen Höhenflügen

Im wahrsten Sinne des Wortes volkstümlich war das große Chor- und Solistenkonzert, das der MGV Sängereinheit 1875 e.V. in der proppenvollen Festhalle veranstaltete. Man hatte dazu das Motto "Vom Phantom der Oper" zum "König der Löwen", von Heinz Rühmann zu ABBA ausgegeben und traf damit voll ins Zentrum. Mehr Begeisterung konnte man beim Publikum nicht erzielen.
Nicht, dass man sich mit der Freude an den Schlagern von einst, die zu Evergreens geworden sind, vor der Auseinandersetzung mit ernsthafter Chormusik drücken wollte. Man weiß ja, dass diese in der "Sängereinheit" bestens gepflegt wird. Aber Musik anhören ist oft vor allem auch Wiederhören. Und diesem Bedarf wurde man zur Freude der Besucher gerecht.

So begann man mit dem beschwörenden Chorsatz "Was wär' ein Leben ohne Lieder" und verzauberte anschließend die Besucher mit der "Toselli Serenade". Schon nach den ersten Liedern war das Publikum restlos begeistert. Die Sänger der "Sängereinheit" können singen, gleichgültig ob es zur E- oder U-Musik gehört - sie machen es hervorragend mit einem profunden Chorklang, viel Dynamik und perfekten Rhythmen.

Der Gefangenenchor aus "Nabucco" kam als Solo des Tenors Hans-Peter Wolf bestens an, in echter Professionalität wartete man mit den größten Ufa-Filmschlagern auf. Großartig war das Lied "Wenn ich einmal reich wär'" aus "Anatevka", mit der Gerhard Richter - am Klavier von Heiko Richter begleitet - glänzte. 
Das "Phantom der Oper", "Der Löwe schläft heut' Nacht" und "Rhythmus der Zeit" kamen ebenso geschliffen und voller Schwung daher wie die Soli "My Way" von Wolfgang Mengesdorf und "Ich gehör' nur mir" aus "Elisabeth" von Uschi Tropf mit Eleganz und subtiler Stimmbeherrschung.

Exakter Chorgesang, in dem die Qualität der Ausführung unbestritten dominierte, gab es auch im zweiten Teil bei jedem Stück zu hören. Auch wenn man nicht so unbedingt die modernen Schlager als die höchste Erfüllung der Musik betrachtet, hier wurden sie mit soviel Leidenschaft und Engagement dargeboten, dass sie eine reine Freude darstellten.

Von "Conquest of paradise" über "Über den Wolken", "The Best of Udo Jürgens" mit dem kleinen Chor der "Sängereinheit", "Marmor, Stein und Eisen bricht" bis hin zu "The Best of ABBA" und den solistischen Darbietungen von Uwe Ebner mit "Gib mir Musik" und Jens Klingmann mit "For the longest time" und "Behind blue eyes" gelang ein wunderschöner Höhenflug der Unterhaltungsmusik.

Die Leitung des Chores, die Gesamtleitung und die Klavierbegleitung lag bei Musikdirektor Wolfgang Tropf, der auch teilweise für die Arrangements zuständig war.

Die Moderation kam in seiner trockenen aussagekräftigen Art von Uwe Ebner, Sprecher war Bernd Rensch, Instrumentalbegleitung Jürgen Walther, Martin Bellm, Matthias Brunner, Volker Klügel und Fabian Ebner. Lichteffekte und Beschallung Hans-Jürgen Marten.

(Robert Wieser, RNZ vom 09. Nov. 06)

 


 2005


 Sänger bauten Spannungsbogen auf!

Adventskonzert des MGV Sängereinheit reichte von geistlichen Liedern bis zu Anekdoten.

Eine liebgewordene Tradition im kulturellen Leben Nusslochs ist das Adventskonzert des MGV Sängereinheit 1875 in der evangelischen Kirche. Es wurde in diesem Jahr im Zeichen des 130-jährigen Jubiläums besonders intensiv vorbereitet und im Hinblick darauf, dass eine Renovierung der Kirche ansteht, als "Großes Benefizkonzert" zu Gunsten der Innenrenovierung der evangelischen Kirche Nussloch angekündigt.
Um dem Unternehmen Rückhalt in der Bevölkerung zu geben, führte man es mit gleichem Programm an zwei aufeinander folgenden Tagen auf. An beiden Tagen war die Kirche nicht nur bis auf den letzten Platz besetzt, sondern es mussten Zusatzbestuhlungen eingesetzt werden.

Unter dem Titel "Gib mir Mut und Vertrauen" hatte man die Vortragsfolge in die Teile "Allgemeine geistliche Literatur", "Spirituals" und "Einstimmung auf Weihnachten" gegliedert, wobei einige Lieder mit Geschichte(n) waren. Der Männerchor - wohl der personell stärkste in Nordbaden mit rd. 100 Sängern - unter der Leitung von Musikdirektor FDB Wolfgang Tropf, der auch bei einigen Sätzen die Klavierbegleitung übernahm, ist bestens geschult und war vorzüglich disponiert. Dies zeigte sich bereits beim einführenden Satz "Glory Halleluja", als man mit einem Mezzoforte feinster Gestaltung einsetzte und einen wunderschönen Spannungsbogen aufbaute. Gerade die Differenzierungen in der Dynamik, das An- und Abschwellen der Lautstärke nicht aus Effekthascherei, sondern um die Textaussage in ihrer Wahrhaftigkeit zu erhöhen, gelang großartig. Bei mehreren Chören bildeten Ensemblemitglieder des Musikvereins Feuerwehrkapelle Nussloch eine wertvolle instrumentale Ergänzung, ebenso ist Gerhard Richter (Tenor) als Vokalsolist lobend zu erwähnen.

Bei dem Kunstchor "Der Landsknecht" von Otto Siegl wird (Moderator Uwe Ebner) die Geschichte des wilden Pieter erzählt, der bei jedem Sengen und Brennen und Saufen dabei war und sein Leben eigentlich verspielt hatte. Aber eine gute Tat, als er die Blöße eines unschuldigen Mädchens, das als Hexe verbrannt wurde, auf dem Weg zur Richtstätte mit seinem Mantel bedeckte, rettet seine Seele.
Bei diesem ungemein schwierigen Chor geht es vor allem um die Herausarbeitung der Gegensätze, die zusätzlich erschwert wird, da die gute Seite weniger zur Aussage kommt als das wilde Landsknechtsleben. Es gelang vorzüglich.
Die weiteren Sätze dieses Teils "Herr, bleib bei mir", "Der Herr sei mit Dir", "Schöpfer der Welt" und "Lob und Ehre sei Gott" wurden ebenfalls mit großer Einfühlungsgabe gemeistert.Obwohl es immer zweischneidig sein kann, wenn man Wort und Musik miteinander mischt, war es hier richtig, Erklärungen einzubringen, weil diese wesentlich zum Verständnis beitrugen.

Ganz hervorragend gelang auch der zweite Teil mit den vier Spirituals "Peace like a river", "Jacob's ladder", "Who's dat yonder" mit den Gesangssolisten Bernd Rensch, Thorsten Baumann, Thorsten Wolf und Jens Klingmann - und "De animals a comin". Bei dieser Musikform ist es vor allem der Rhythmus, der Spannung und Erregung einbringt, und er wurde in treffender Schärfe wiedergegeben.

Warum sollte nicht auch einmal der Schalk durchblitzen, zumal der dritte Advent der Sonntag der Freude in der Adventszeit ist? Leib und Seele (oder sollten wenigstens) eine Einheit bilden. Da darf denn auch einmal dem Schicksal einer Weihnachtsgans nachgegangen werden, zumal wenn diese Heinz Erhard beschreibt.

Die abschließenden Lieder "Tochter Zion", "Trommellied", "Winternächt'ges Schweigen" und "Lobt den Herrn" gaben in ihrer feinsinnigen Ausdeutung und richtungsweisenden Interpretation, ebenso wie die von Uwe Ebner vorgetragenen Texte, eine schöne Einstimmung auf das Christfest.

Wolfgang Tropf, der bei einigen Sätzen auch kompositorisch tätig war, hat mit seinen Sängern wieder eine Meisterleistung vollbracht.

(Robert Wieser / RNZ vom 15. Dezember 2005)

 


 Tagesbestleistung am 10.07.2005 in Weiskirchen bei Hanau

 

Wir sagen DANKE! 1.500.- Euro konnten an die Kinder-Not-Hilfe überwiesen werden! 

 


 2004

 

 


 

 2003