Konzert 25 Jahre Wolfgang Tropf

„Was wär ein Leben ohne Lieder?“ oder Dirigent wurde zum Stripper!

Mit einem begeistert aufgenommenen Konzert hat die „Sängereinheit“ einmal mehr bewiesen, dass der Chorgesang nach wie vor viele Freunde hat.

In Nußloch ist das im Wesentlichen einem Mann zu verdanken, der ein Vierteljahrhundert lang mit der „Sängereinheit“ musikalisch immer wieder neue Wege beschritt – Wolfgang Tropf, einer der profiliertesten Vertreter seine Standes. 

So war es an diesem Abend nicht weiter verwunderlich, dass neben den Highlights der letzten Jahrzehnte auch etliche neue Lieder präsentiert wurden.

Mit „Was wär‘ ein Leben ohne Lieder“ und dem Evergreen „Die Rose“ nahm der Chor das Publikum mit auf die Reise und verwöhnte mit berührenden Klängen.

In der Welt der Spirituals und Gospels angekommen, wurden die Zuhörer  mit „Old time religion“ und „Peace like a river” in leicht jazzigen Tönen empfangen.

Das stimmgewaltige „Lobt den Herrn“, das rhythmisch anspruchsvolle „Schöpfer der Welt“ und das unter die Haut gehende „Glory Halleluja!“ (Solist war Bernd Rensch) - allesamt Bearbeitungen Wolfgang Tropfs - gaben dem 1. Teil des Konzertes Würde und Ernsthaftigkeit, während im 2. Teil  die schnelle Umstellung zur „leichten Muse“ bestens gelang. Leicht und locker zum frischen Dirigat kamen mitreißende Melodien wie „Alexanders Ragtime-Band“, „Best of Sinatra“ und „Phantom der Oper“ zu Gehör. Gerade hier erzeugte die Percussion von Jürgen Herb und das flinke Spiel von Wiebke Bernstein auf dem Klavier wohltuende Spannung und sorgte für den nötigen Pep!

Höhepunkt war sicherlich „Das Festbankett“ aus der Feder der Bläck Föss. Hier nahmen sich Sänger wie Dirigent nicht nur musikalisch, sondern auch darstellerisch auf den Arm. Tropf begann sogar mit einem Striptease. Zum Bedauern der weiblichen Besucher war das Lied zu kurz, so dass es nicht zum „Happy End“ kam.

 

Das Publikum war aus dem Häuschen!

 

Mit „Rhythmus der Zeit“ konnte man noch einmal stimmstark und rhythmisch präzise sein Potential abrufen, das man an diesem Samstagabend mit viel  Humor und spürbarer Freude am Tun mixte.

Freude hatte auch der 1. Vorsitzende Uwe Ebner, der - bei allem Ernst - humorvoll die Ehrung für Tropfs 25-jährige Dirigententätigkeit in Nußloch vornahm. Ebner streifte noch einmal die Eckpunkte des Tropfschen Wirkens. Er erwähnte die zahllosen Erfolge auf Wertungssingen, die fabelhaften Konzerte und die unvergesslichen Konzertreisen. Vor allem aber dankte er für 25 Jahre Auswendigsingen. Für sein schauspielerisches Können in Gestik und Mimik, die dieses freihändige Singen erst möglich machten, überreichte er dem Jubilar einen „Oscar“. Desweitern gab es als Erinnerung eine Collage mit zahlreichen Schnappschüssen aus der „Nußloch-Ära“.

Der 1. Bürgermeisterstellvertreter Wolfgang Schneider dankte im Namen der Gemeinde und überreichte im Anschluss den Nußlocher Ehrenteller.

Mit Schwung und Begeisterung, mit stehenden Ovationen und etlichen Zugaben leitete man nach 2 Stunden zum geselligen Teil des Abends über. 

U.E.

 

Quelle: RNZ vom 07.11.2019